es ist mir eine besondere Freude für den 38. Schönberger Musiksommer die Schirmherrschaft zu übernehmen.
Auch in diesem Jahr erwartet Sie wieder ein fantastisches Programm mit gewiss unvergesslichen Musikmomenten. Freuen Sie sich in dieser Saison unter anderem auf englische Chor- und Streichermusik, einen musikalischen Krimi, das Freitagsorgeln, Swing und Jazz sowie zahlreichen Möglichkeiten zum Mitsingen und Tanzen.
Ganz besonders möchte ich den Organisatoren des Schönberger Musiksommers, nämlich den Mitgliedern des Schönberger Musik und Kunst e.V., für ihr Engagement danken. Es gelingt ihnen immer wieder, Gäste und natürlich die Musikerinnen und Musiker aus nah und fern hier her in das bezaubernde Schönberg zu locken. Hier treffen sich Menschen aus unterschiedlichen Regionen mit ganz unterschiedlichen Künsten. Gemeinsam arbeiten und musizieren Sie zusammen, um den Schönberger Musiksommer zu einem Erlebnis für alle zu machen. Sie bereichern mit ihrem musikalischen Feuerwerk die gesamte Region. Dieses Engagement unterstütze ich von ganzem Herzen!
Ich wünsche Ihnen eindrucksvolle Konzerterlebnisse und vielfältige Begegnungen mit nationalen und internationalen Musizierenden und Kunstschaffenden. Genießen Sie den unverwechselbaren Schönberger Musiksommer!
Birgit Hesse
Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern
Das Netzwerk der Norddeutschen Musikfestivals, das die Nordmetall Stiftung Hamburg ins Leben gerufen hat und maßgeblich unterstützt, hat ein neues Logo. Die Initiative vereint eine Vielzahl von Festivals, die sich dem Ziel verschrieben haben, jungen Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren ein breites Spektrum musikalischer Erlebnisse zu bieten, während gleichzeitig Wert auf Diversität, Inklusion und die Einbindung konzertunerfahrener Gruppen gelegt wird.
Zu den beteiligten Festivals gehören namhafte Veranstalter wie das feel.jazz Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Frequenz Festival, die Gezeitenkonzerte, Jazz Baltica, das Kammermusikfest Sylt, das Musikfest Bremen, das NORDLIED-Festival, die Orgelspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Schleswig-Holstein Musik Festival, der Schönberger Musiksommer, das Sea Sounds Festival, die Stadtteiloper als Zukunftslabor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, das Urban String Open Air des Ensembles Resonanz sowie das Usedomer Musikfestival.
Das Norddeutsche Musikfestivals-Netzwerk setzt sich dafür ein, Musik für ein junges und breites Publikum zugänglich zu machen und gleichzeitig einen Raum für künstlerische Vielfalt und Innovation zu schaffen. Die Veröffentlichung des neuen Logos markiert einen weiteren Schritt auf diesem Weg und unterstreicht die gemeinsame Vision der beteiligten Festivals.
Der Schönberger Musiksommer ist dieses Jahr mit seiner Veranstaltungsreihe VOICE YOURSELF dabei.
Impresssionen siehe: @reihe_15
Es gibt Orte, in die sich Geschichte eingeschrieben hat. Manchmal sind noch Bruchstücke dieser Geschichte zu erkennen. Sie begegnen uns in Form von Mauerresten, Spuren von Architektur, in Reihe gepflanzten Bäumen, Metall und Beton mitten im Wald. Oft können wir diese Spuren nur noch mit Hilfe lesen.
ORTSZEIT ist eine Projektreihe. Sie bringt Kunst an Orte junger, fast vergessener Geschichte. Wir hoffen, die Spuren wieder sichtbarer zu machen. Vielleicht ermöglichen wir Gespräche über das Vergangene.
Wahrheitsfindung und Versöhnung: Ein Kunstprojekt mit geschichtswissenschaftlicher Begleitung arbeitet sich an vergessenen Orten und verborgenen Spuren der Erinnerung ab. Dabei loten Künstler·innen aus verschiedenen Ländern die Möglichkeiten der Kunst aus.
Annette Czerny (Künstlerin und Kuratorin), Projektleitung ORTSZEIT
zeitlupe | Geschichtswerkstatt der RAA | Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Annette Czerny (Projektleitung · Kuration · Konzept)
0157 887 757 64 | 03881 759 56 47 | kontakt@ortszeiten.eu
Von KMD Christoph D. Minke - Intendant des Schönberger Musiksommers
Wie wir soeben erfuhren, verstarb in der vergangenen Nacht der bedeutende Kirchenmusiker, Komponist und „Organistenmacher“ Manfred Schlenker. Nicht nur durch das Lehrer-Schüler-Verhältnis mit KMD Christoph D. Minke war er mit Schönberg verbunden, sondern mit seiner Musik in Konzerten und Gottesdiensten stets präsent – wie in unzähligen Kirchen und Gemeinden. Als besonders einprägsam erinnern wir die Aufführung seines Oratoriums „Epitaph für Stephanus“ 2016, bei der er gemeinsam mit seiner erst im Januar verstorbenen geliebten Frau Ursula anwesend gewesen war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Schlenker_(Komponist)
Von 1982 bis 1987 war ich als Student der Kirchenmusikschule Greifswald Schüler von LKMD Manfred Schlenker. Bereits von 1978 an hatte ich durch das Kirchenmusikstudium meiner älteren Schwester Kontakt zur damaligen Kirchenmusikschule. Die Eindrücke waren so bestimmend, dass ich den gleichen Weg zu beschreiten willens war und nicht mehr davon abzubringen.
Also muss das Wirken von Manfred Schlenker schon damals für mich mehr gewesen sein, als nur die Erfüllung seiner vielfältigen offiziellen Aufgaben. Prägend war für mich, dass bei aller hohen Kunst, um die es nun einmal geht in einem Studium der Musica Sacra, auch die „erdigen“ Themen zu ihrem Recht kamen.
War unter den Bedingungen der damaligen Mangelwirtschaft in den Zimmern der Studierenden etwas zu reparieren, war sich der Direktor nicht zu schade, auch selbst einmal den „Blaumann“ überzuziehen. Dahinter steht einerseits eine pragmatische Geisteshaltung, gepaart mit großer Demut, das Wissen: auch die eiwandfrei funktionierende Sanitäreinrichtung gehört ggf. zur Verkündigung. In dem der „Chef“ so zuweilen den Studentinnen und Studenten diente, machte er vor, wie es für die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein würde: Anpacken, wo es nötig ist, eine Richtung haben, d.h. wissen, WOFÜR es letztendlich nötig ist, zum Dienen bereit sein auch auf ungewöhnliche Weise, und keinesfalls vom hohen Ross her und auf das rein Fachliche begrenzt.
Dies zeichnete auch den kollegialen Umgang mit anderen Kirchenmusikern wie auch Kolleginnen und Kollegen aus dem säkularen Bereich aus. Die Achtung, die Manfred Schlenker einer Kollegin zollte, rührte nicht von der Prominenz ihrer Stelle her, sondern vom Einsatz unter den ganz spezifischen Bedingungen, für die M.S. stets ein gutes Einfühlungsvermögen besaß. In eine solche Art Wertschätzung sind natürlich auch alle anderen Menschen inbegriffen, egal welchen Berufes oder „Standes“.
Die Güter der hohen Kirchenmusik für jede Gemeinde nutzbar oder erlebbar zu machen, sollte nie an den vielleicht nur begrenzten Möglichkeiten vor Ort scheitern. Wege daraus zeigte Manfred Schlenker nicht nur während seiner Zeit als Ausbilder auf, sondern er blieb bis zuletzt als Komponist tiefgründiger und gleichzeitig praktikabler Musik diesem Anliegen treu. Er bleibt darin ein Vorbild, dessen Wirkung man sich nicht entziehen kann.
Die besondere Weite seiner Ansichten wurde in der Auswahl dessen deutlich, was er als Ausbilder an Musik nahebrachte: klassische Moderne und zeitgenössische Musik war stets auf dem Programm, und uns begeisterte gerade das! Unreflektiertes Rezipieren überkommener Repertoire-Stücke war nie seine Sache. Wir haben gelernt: es muss aktuell sein, was künstlerisch geschieht.
So gehörte M.S. auch zu den ersten, die sich im damaligen Osten um die historisch-informierte Interpretationsweise ältere Stücke bemühte. Der Ansatz war aber ein moderner, eben gerade nicht eine Musealität. Es ging darum, im Bekannten Ungehörtes freizulegen.
Auf der anderen Seite ging es auch um unbedingte Einsatzbereitschaft für die Sache. Manfred Schlenker wusste, wie wichtig eine Zurüstung für Menschen in künstlerischen Berufen ist. Ihnen wird nichts geschenkt. Nach Erarbeiten, Erlernen bzw. irgendwie anders bewerkstelligten Gewinn einer Haltung gilt es, für diese unerschrocken einzutreten. Wir durften so lernen und erfahren, wie Respekt richtig verstanden wird, denn nicht der Rang eines Menschen in einer Hierarchie allein ist respektwürdig. Wir lernten, genau hinzusehen und hinzuhören und ggf. auch Widerstand zu leisten. Für uns Studierende war immer erstaunlich – und wir bewundern dies bis heute – dass er beim Einfordern von notwendigem Widerstand als Ziel ggf. seine eigene Position und Person nicht ausnahm. Dieser Gerechtigkeitssinn ist äußerst ungewöhnlich!
Menschen wie Manfred Schlenker sind etwas ganz Besonderes und ein großer Schatz für unsere Gesellschaft. Unzählige Menschen profitierten von seinem Wirken in Vergangenheit und Gegenwart. Dies wird so bleiben.
Seiner Familie drücken wir hiermit unser Mitgefühl aus und unsere große Dankbarkeit. Dass Manfred Schlenker nun zur Ruhe gekommen sein soll, erscheint für alle, die ihn kannten, nahezu unvorstellbar. Doch in Gott ruhen heißt ja auch, dass nichts und keine Energie verloren geht.
Ruhe in Frieden!
Bitte informieren Sie sich rechtzeitig ob die jeweilige Veranstaltung stattfindet. Alle Informationen zu aktuellen Hygiene-Regeln entnehmen Sie bitte den amtlichen Mitteilungen des Landkreises Nordwestmecklenburg.